Altes loslassen und Neues beginnen
Veränderungen sind Teil unseres Lebens, sowohl auf dem Weg des persönlichen Wachstums als auch in unserem Arbeitsumfeld.
Alte Gewohnheiten und Denkmuster hinter sich lassen, bedeutet Platz für neue Erfahrungen und Möglichkeiten sowie Raum für Wachstum und neue Perspektiven.
Doris Kallinger von der Fachstelle Beschäftigung bei BALANCE, hat ihre Gedanken zu Veränderungen in ihrer Organisation im Balancer Nr. 91 festgehalten.
Visionen
Visionäres Arbeiten ist in unserer Arbeit bei BALANCE ein wichtiger Teil. Die Führungskräfte sind geübt im Reflektieren von Mustern, Denkweisen und Konzepten. In Gremien richten wir regelmäßig den Blick darauf, ob unsere Angebote noch dem Ziel entsprechen. Immer dann, wenn wir wahrnehmen, dass die Angebote unseren Leitsatz nicht bedienen, werden Veränderungen angedacht, geplant und gesteuert. Dabei hilft ein visionäres Denken, das Offenheit im Geist zulässt, sodass Innovation („nova“ bedeutet neu) möglich wird.
Veränderungsdynamik bei BALANCE
Solche Veränderungen betreffen auch die Tagesstrukturen von BALANCE. Manchmal sind sie von größerer Natur und manchmal geht es nur um kleine Optimierungen. Jedenfalls sind aus meiner Sicht Entwicklungsschritte und Anpassungen immanent. Sie passieren, weil ein Stillstand gar nicht möglich ist: NutzerInnen treten aus und andere ein, sie bringen neue Ideen, Wünsche, Talente und Bedürfnisse in bestehende Angebote ein. MitarbeiterInnen wechseln und bringen durch ihre Ausbildung, Erfahrung, Engagement und Persönlichkeit frischen Wind. Fortbildungen liefern neue Inputs und nicht zuletzt erfordern sich verändernde wirtschaftliche Rahmenbedingungen und Richtlinien immer wieder Anpassungen. Zudem führen Krisen – wie zuletzt die Pandemie – dazu, dass Strukturen neugestaltet werden müssen.
Offen für Neues
Veränderungen die wir bestmöglich steuern wollen, sind in einer lernenden Organisation wie BALANCE allgegenwärtig und notwendig. Wir entdecken laufend Lern- und Entwicklungsmöglichkeiten, um die Organisation wettbewerbs- und anpassungsfähig zu halten. Das heißt, dass wir alle gefordert sind, gewohnte, vielleicht lieb gewonnenen Pfade zu verlassen, um neue Wege zu finden, die wir erst austreten müssen. Wir geben dabei ein Stück Sicherheit auf und begeben uns in eine Reise ins Unbekannte.
Chancen und Herausforderungen
Wenn ich mit Personen spreche, die in so einem Veränderungsprozess stehen, dann erlebe ich unterschiedliche Sichtweisen. Einige sehen darin spannende Möglichkeiten für Verbesserungen, auch für sich ganz persönlich, andere wiederum fühlen sich unsicher, verwirrt und sind skeptisch, wohin der neue Weg führen wird. Jedenfalls hat in einem Veränderungsprozess befindliche Person Anteile von diesen divergenten Perspektiven in sich. Ich denke, dass dies auch berechtigt ist, denn einerseits sind die Lust, die Energie und die Kraft wichtig um sich Neuem zuzuwenden und andererseits ist eine mahnende Stimme nützlich, um uns mögliche Risiken aufzuzeigen.
Sorgfältige Planung und Transparenz
Veränderungsarbeit ist ein komplexer Prozess, der sorgfältige Planung, Durchführung und Transparenz erfordert. Deshalb ist es wichtig, dass wir alle Beteiligten in so einem Prozess mitnehmen und mitdenken. Dazu gehört eine regelmäßige und klare Kommunikation mit allen betroffenen Personen, um Ängste abzubauen und gleichzeitig auf den Gewinn zu fokussieren.
Die Arbeit in einem Change-Prozess ist eng mit unserer eigenen inneren Haltung verknüpft. Wie begegne ich persönlich Veränderungen? Kann ich sie annehmen? Welche guten und schlechten Erfahrungen prägen mich, wenn ich an Verluste oder Neubeginn denke? Welche Muster erkenne ich bei mir? Dies reflexiven Fragen können uns helfen, den eigenen Prozess des Loslassens besser zu navigieren und die emotionalen Herausforderungen, die damit verbunden sind, zu bewältigen.
Gemeinsam durch Veränderungsprozesse wachsen
„Auf einfache Wege schickt man nur die Schwachen“, schrieb Hermann Hesse. Dieses Zitat, trägt in sich eine Entwicklungschance. Es lohnt sich schwere Wege auf sich zu nehmen, weil man innerlich wachsen kann.
Möge BALANCE noch viele Veränderungsprozesse erleben, die uns alle stärken und innerlich wachsen lassen und bei denen wir lernen dürfen – sowohl als Organisation als auch als Individuum.
BALANCER
Der Balancer ist eine periodisch erscheinende Zeitschrift vom Verein BALANCE – Leben ohne Barrieren, die von einer inklusiven Redaktion gestalt wird. Weitere Beiträge aus der Ausgabe Nr. 91 finden sie unter https://www.balance.at/news/neu-balancer-nr-91-erschienen
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