Mag. Elisabeth Tschann
„Am liebsten erinnere ich mich an die Zukunft"
Salvator Dahlí – über die Kraft der persönlichen Zukunftsplanung
Die Teilhabe von Menschen mit Behinderungen an allen gesellschaftlichen Aktivitäten ist ein Grundprinzip der UN-Konvention. Um diese zu forcieren, sind wir gefordert, neue Konzepte und Methoden zu entwickeln. Die berufliche Teilhabe ist mit Arbeit (statt Beschäftigung) – mit Lohn (statt Taschengeld)verknüpft. Wie kann es gelingen, für Menschen mit schweren Behinderungen, tariflich entlohnte Arbeitsverhältnisse zu schaffen?
In Vorarlberg baut die berufliche Integration von Menschen mit Behinderungen auf der Persönlichen Zukunftsplanung und den Unterstützungskreisen auf. Der Unterstützungskreis ist eine Methode, die Betroffenen in den Mittelpunkt zu stellen und eine vielfältige Beteiligung zu erlangen
Integration ist ein vielschichtiger Prozess und kann nur mit Unterstützung aller Menschen, nur in Kooperation von Eltern, Arbeitgebern, Vertretern der Schule, Arbeitsmarktservice, betriebsinternen Mentoren, etc. gelingen. Diese prozessorientierte und vernetzte Arbeit bietet allen Beteiligten die große Chance eines gemeinsamen neuen Lernprozesses im Sinne des Integrationsgedankens.
IfS-SPAGAT* schließt in Vorarlberg die integrative Angebotslücke nach der Schule. Bevor jedoch die Jugendlichen** ihren Platz im Arbeitsleben suchen können, müssen sie auf den Übergang vorbereitet werden und in allen Phasen begleitet werden. Dies gilt in gleichem Maße für Jugendliche mit und ohne Behinderung. In diesem Übergangsprozess sind mehrere Schnittstellen oder Schwellen zu bewältigen. Der Übergang von der Schule in die Arbeitswelt bedeutet für jeden Menschen, völlig unabhängig von Behinderung oder nicht – „nicht nur den Wechsel von der dominierenden Tätigkeitsform ‚Lernen' zur dominierenden Tätigkeitsform ‚Arbeiten', sondern gleichzeitig eine schlagartige Veränderung vieler sozialer Bezugsgrößen wie z. B. der sozialen Rolle, des sozialen Status' und der sozialen Beziehungen" (Schartmann 1999, S70).
Für Menschen mit Behinderung sind diese Übergänge jedoch ungleich schwerer. Sie haben schlechtere Ausgangschancen aufgrund eines geringerwertigen oder fehlenden Schulabschlusses.
Die Basis für das Konzept Spagat ist die persönliche Zukunftsplanung, die sich von der institutionellen dahingehend grundlegend unterscheidet, dass sie den Betroffenen in den Mittelpunkt rückt und sich an seinen Fähigkeiten, Stärken und Grenzen orientiert, .seine Wünsche und Träume als handlungsleitend anerkennt.
Kurzbiografie
Geb. 1962
Studium der Erziehungswissenschaften, Lehramt.
Supervisorin, Gestaltpädagogin, Lehrerin an der Schule für Sozialberufe in Götzis.
Leitung der Fachgruppe IfS- Assistenz –ambulante Unterstützung und Beratung für Menschen mit Behinderungen
Das IfS Vorarlberg ist ein Dienstleistungsunternehmen, das Menschen in psychischen und sozialen Notsituationen und Krisen Beratung und Unterstützung anbietet.
Ganz nach unserem Motto "Wir helfen Weiter"!
Unser umfangreiches Angebot richtet sich an Kinder, Jugendliche, Erwachsene, ältere Menschen, Paare und Familien und umfasst Hilfe für viele Lebenslagen.
Unsere MitarbeiterInnen stehen für ein persönliches Gespräch in einer unserer Beratungsstellen auch ohne Voranmeldung zur Verfügung.
www.ifs.at
Kontakt:
Mag. Elisabeth Tschann
Institut für Sozialdienste
Interpark Focus 1
6832 Röthis